Auch nach der Metamorphose von Dubstep zu Brostep steht Hyperdub weiter für die Qualität vergangener Tage. Mit dem Debüt von Cooly G erscheint eine schon lang erwartete Platte, die nur so vor Minimalismus und Kargheit strotzt. Und gerade dadurch wird deutlich, was bei so vielen anderen Alben und Songs, die sich an die Clubs dieser Welt richten, verkehrt läuft. Allein der Beat von »What This World Needs Now« ist so genau konstruiert und eingesetzt, dass er anständig durch das Hirn pendelt. House, UK Funky und Dub sind da mit so viel Feinheit eingesetzt, dass »Sunshine« einen drückenden Sommertag bestens eingefangen hat. Auch das Cover von Coldplays »Trouble« versetzt in eine ähnliche Stimmung und fügt dem Original eine weitere Ebene zu – die Rechtfertigung den Track abzufeiern. Denn wie könnte so eine Variation besser angegangen werden, als das komplette Werk bis auf den Kern zu schälen und neu zusammenzusetzen. »Come Into My Room« lebt hingegen nur von der Spannung zwischen Piano und Beat, wo es viele Produzenten nach dreißig Sekunden in den Fingern juckt, die Regler nach oben zu hauen und den dicken Bass auszufahren. Doch »Playin‘ Me« geht solche Wege nicht und genau das macht es so einzigartig in einem zur Zeit vollkommen überladenen Genre, das ständig höher, weiter, schneller gehen will. Aber von Hyperdub erwartet man ja auch nie weniger als die Entschleunigung und neue Verortung der elektronischen Musik. Minimalismus kennt selten so viele Wege und Ideen wie bei Cooly G.
Playin’ Me