Bureau B setzt die Reihe mit Conrad Schnitzlers bisher unveröffentlichten Filmmusiken fort, diesmal mit etwas weniger offenen Fragen als bei »Filmmusik 1« So weiß man inzwischen, dass die Musik komplett aus dem Jahr 1975 stammt. Bis auf eine zusätzliche Aufnahme von 1978, das 23-minütige „Lichtpunkte und schwarze Zeichen“, das Schnitzler für einen Film schrieb, den es sogar im Internet zu sehen gibt. Die auf »Filmmusik 2« versammelten Stücke veranschaulichen noch einmal sehr schön Schnitzlers Setzkastenmethode, bei der er vorgefertigte Tapes als Bauelemente verwendete, Einzelspuren, die er in wechselnden Konstellationen übereinanderlegte – ein Verfahren, das als eine Art permanenter Remix funktionierte. Oder einfach als Recycling, für das ja auch Komponisten früherer Jahrhunderte bekannt sind. Nichts Ehrenrühriges mithin. Und Atmosphäre schafft Schnitzler mit seinen reduziert-repetitiven Stücken allemal. »Lichtpunkte…« erinnert – nicht nur der Länge wegen – dabei ein bisschen an »Zug«, das auf einem ähnlich kreiselnd ostinaten Rhythmus aufbaut. Ein majestätischer Höhepunkt und erneutes Indiz dafür, dass weitere erfreuliche Überraschungen in Schnitzlers Archiv darauf warten dürften, ausgegraben zu werden.
Filmmusik 2