»Es geht rauf, rauf, rauf.« Diese Worte mögen sich derzeit für die eine oder den anderen wie blanker Hohn anhören. Vielleicht sind sie aber auch bloß ein Spiel. Die gesungene Melodie dazu jedenfalls geht nach einem anfänglichen Aufwärtssprung kontinuierlich wieder runter, eine performative Ironie. [Conny Frischauf](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/6578/conny-frischauf,) in Wien arbeitende Musikerin, schreibt Texte, die lustig und nachdenklich, albern und rätselhaft klingen. Die Musik dazu klingt ebenfalls lustig und nachdenklich, albern und rätselhaft. Mit einer Schwäche für freie Formen im elektronischen Pop, mutmaßlich inspiriert von Siebziger-Jahre-Pionieren wie Cluster oder Brian Eno, des weiteren belesen in Sachen New Wave und Postpunk, konzentriert sich Frischauf mit ihrem Debütalbum »Die Drift«, ihrer bisher dritten Platte insgesamt, auf freundliche Harmonien in seltsamer Umgebung, gern gemächlich schlendernd. Die straff angezogene Rhythmik der 1980er Jahre interessiert sie eher am Rand. Wenn sich doch mal ein Bass für den Groove anbietet, weist sie ihm keinesfalls die Tür. Wurde alles in ähnlicher Form ganz sicher schon anderswo erprobt, doch Frischauf macht aus diesen Stilelementen mit exzentrischer Wiener Nonchalance etwas, das aufmerken lässt. Und auf eine Fortsetzung hoffen.
Die Drift