Zugegeben, zur aktuellen Jahreszeit passt »Paperback Ghosts« nicht besonders. Den stets gefühlvollen, leicht melancholisch anmutenden Klang von Comet Gain würde man spontan eher einer Zeit zuordnen, in denen Bäume ihre Blätter verlieren und die Straßen der Städte geprägt sind von schimmernden Pfützen und nasskalten Nebelschwaden. Ok, vielleicht war das jetzt auch etwas übertrieben, aber der Mensch neigt eben dazu die Dinge vergleichen zu wollen. Die Stimmung auf der Platte schwebt konstant zwischen post-jugendlicher Depressions- und Selbstfindungsphase und romantischer Sehnsucht nach gemeinsamem Glück. Ab und zu klärt der Himmel aber mal kurz auf (»All the Avenue Girls«, »Breaking Open the Head Part 1«) und die Sonne schafft es ein paar kleine Strahlen hinab zu schicken, um ein wenig seelische Aufwärmung zu gönnen. Wenn man also ganz genau hinhört ist die Welt gar nicht immer so grau und kalt, man braucht nur Geduld. Fest steht jedenfalls, dass die Londoner Band um Frontmann David Feck ihr Handwerk beherrschen, zumal sie hier aktuell bereits Album Nummer 7 veröffentlichen und sich somit auf sich selbst verlassen können: Nachdenklicher Gitarrenpop mit leicht gesenktem Kopf aber eben auch stets mit der Hoffnung auf bessere Tage. Egal zu welcher Jahreszeit.
Paperback Ghosts