Von HipHop beeinflusste, mit Instrumenten gespielte Musik kommt häufig aus Los Angeles. Dort kochen Künstler wie Flying Lotus, Thundercat, Kamasi Washington, Gaslamp Killer oder Adrian Younge ihr Süppchen und daher kommt auch »High Desert, Low Tide« vom ominösen Clutchy Hopkins (Lesenswerter Text zu ihm hier) und Fat Albert Einstein. Doch während sich viele Musiker eher dem detaillierten, Westcoast-esken Post-Dilla-Jazz verschreiben, klingt Clutchy Hopkins psychedelischer Funk seit jeher eher nach kratzigem Lo-Fi Beattape als nach Soulection. Nicht umsonst wird hinter der möglichen Kunstfigur so ziemlich jeder renommierte, mit Instrumenten erfahrene Trip Hop Producer vermutet. Wer auch immer es ist (oder sie sind), das Zusammenspiel mit Fat Albert Einstein klappt wunderbar, die dubbigen Klänge geben den sich manchmal fast schon ermüdend häufig und vorhersehbar wiederholenden Arrangements mehr Gewicht. Tatsächlich ist die Monotonie in einigen Songs das einzige, das den Spaß an den atmosphärisch dichten Jams ein wenig versauert. Doch neben ein paar vergessbaren Titeln, die ein bisschen zu lange diskutieren, obwohl sie eigentlich nichts zu sagen haben, gibt es eben auch glänzende Momente wie das eingängige »Zero G’s«, »Juju Beans« oder das vorab veröffentlichte »Nightshade«. Dort harmonieren die Ansätze der beiden Künstler am besten, weil beide zu Wort kommen dürfen. Und auch wenn natürlich alle wegen Clutchy Hopkins kommen, macht der Dialog der Stilrichtungen dieses Album zu etwas Besonderem.
Clutchy Hopkins
The Storyteller
Ubiquity