»Only Hinting«, also »nur angedeutet«, heißt das Debütalbum des Duos Clinic Stars, das den Monat seiner Veröffentlichung klug gewählt hat. Was soll man mit Licht schon anfangen? Der Titel kann als Teaser verstanden werden, hinter dem man sich gut verstecken kann. Wir meinen es ja noch nicht ernst, wir deuten nur an. Oder für alle befreundeten Dragonball-Heads: Das in Musik gegossene »this is not my final form«-Meme. Der Titel könnte aber auch die Musik der beiden beschreiben, die sich nur zaghaft aus der Deckung wagt, immer einen Fuß im Nebel behält und lieber vage bleibt. Warum verstehen, was gesungen wird, wenn man es einfach fühlen kann?
Irgendwo zwischen Bedroom-Pop, dem Knacken des Laubes unter dicken Winterschuhen, vielen losen Shoegaze-Erinnerungen und allem, was uns die Hauntology gelehrt hat, bauen die beiden Detroiter für die Herbstspezialisten von Kranky behutsam ein paar fragile Walls of Sound auf, die schon die kleinste Erschütterung zerstören könnte. Die Stimme von Giovanna Lenski flüstert hier nur das Nötigste, während die Gitarren in Zeitlupe den Dreampop-Vorbildern vergangener Jahrzehnte huldigen, ohne sich im Labyrinth der Referenzen zu verlieren.
Only Hinting