Vor zwei Jahren veröffentlichten die erfahrenen Trüffelschnüffler von Finders Keepers, Andy Votel und Doug Scharin, mit »Cosmix« eine schöne Compilation mit Songs der belgischen Band COS. Eine Platte, die sich langsam aber sicher in mein Herz geschlichen hat. Nicht nur wegen der tollen Single »Meine Maschine ist schön«. Vor 1974 hieß COS noch Classroom und bestand im Kern bereits aus dem Musiker Daniel Schellekens und der prägnanten Sängerin Pascale Sons. Die fünf auf »Classroom« versammelten Stücke wurden alle in den Jahren 1973 und 1974 aufgenommen und sind bisher noch nie auf Vinyl veröffentlicht worden. Musikalisch handelt es sich um eine höchst reizvolle Mischung aus hochartifiziellem Jazz, progressivem Rock, kinematographischem Easy Listening, Psychedelic, Rare Grooves, Chanson-esquem und Beat. Irgendwie gefällig und irgendwie auch nicht. Das Geheimnis dieser Platte ist, dass diese weirde Mischung aufgeht wie die Blüten einer Gardenie. Das einzelne Blatt ist nichts, aber im Arrangement entsteht hier etwas Wunderschönes. COS sollte eigentlich zu einer Art classroom für belgische Musiker wie Alain Pierre, Marc Hollander (von Aksak Maboul) oder Marc Moulin (von Placebo) werden, die allesamt hier in die Lehre gegangen sind. Die Beschäftigung lohnt sich also.
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Classroom