Classic der Dicke keept es cool – und holt »freshen Shit aus dem Kühlschrank«. Auf seinem neuen Album markiert der Daily Concept-MC die »Grüne Eminenz“. In diesem Zuge serviert er guten alten Boom Bap Shit – Classic Material, von der Baseline über Kick und Snare bis hin zu den jazzig-souligen Samples und den Word Cuts zwischen den Strophen. »Man sieht es mir an, dass ich nicht groß gesund koche«, bekennt er im Titeltrack, beweist aber gleichzeitig, dass er mit den wenigen Zutaten, die er dann doch noch im Regal findet, geschmackvolle Sachen kredenzen kann. Zumal er auch weiß, welche er besser weglässt. Sein satter Rap kommt ohne Geschmacksverstärker à la Autotune aus, und überhaupt hält er es simpel. Klar: Daher ist die »Grüne Eminenz« auch wie ein Burger-Menü nach durchzechten Nächten: Amtlich. Mit Bacon. Und extra Käse. Um den Magen zu schließen, damit keine Fragen offen bleiben. Classic hat das Menü »selbst entworfen und mehrschichtig durchgekaut.« Kein Wunder also, dass seine Raps straight aus dem Bauchraum kommen, voluminös, unverkopft und »true to the game«, ohne sich anzumaßen, zu wissen, was das nun sein soll. Er represented, ohne allzu dick aufzutragen – und »alle wissen es«, weil er sein »High Life« lässig in Leaders of the New School-Manier an der Corner sportet. Wenngleich auch ein, zwei Nummern gemütlicher. Classic und seine Daily Concept-Homies haben Zeit. Sie brauchen sie sich nicht zu nehmen – und formulieren ihren Anspruch an relaxte Beats und Raps ohne Umwege. Das kann man hören: Die »Grüne Eminenz« ist ein Crew-Ding – und kommt wie aus einer Gusseisenpfanne.
Grüne Eminenz