Review

Clark

The Last Panthers

Warp • 2016

Abgesehen von seinem hippiesken Album »Iradelphic« ist Chris Clark eher für wuchtige Beats bekannt. Diese gehen auch gerne mal in derbes Raven über. Um so schöner zu sehen, dass ihm vom Showrunner der sechsteiligen Serie »The Last Panthers«, Jack Thorne, auch Langsamkeit und Leere zugetraut wird. Verwunderlich ist das freilich nicht, wenn man tiefer gräbt. Chris Clark hat seit eh und je bewiesen, dass er ein echter Connaisseur der Klangbearbeitung ist, vor allem wenn es in die dunkleren Gefilde geht. Vom Murdoch’schen Pay-TV-Kanal Sky Atlantic als Soundtrack-Komponist verpflichtet zu werden, ist dann aber doch eine andere Hausnummer. »Im postdemokratischen Raum«, wie Andreas Busche auf Spiegel-Online das Setting der Serie beschrieben hat, funktioniert Clarks Klanglandschaft zumindest perfekt. Die von innerer Leere, Bleakness, Verzweiflung, Trauma und Ausweglosigkeit durchsetzten, in Teilen an den guten alten Regiekünstler Andrei Tarkowski erinnernden Szenerien von »The Last Panthers« saugen Clarks kalte Pianospuren, Drones und Noise-Frequenzen auf wie ein am Leben verzweifelnden Schwamm. Selbst ohne die Bilder der Serie zieht einen Chris Clark in diese resignierte, irgendwie klaustrophobisch wirkende Welt. In dieser verspricht selbst ein zerrissener, nasser Umhang mehr Wärme, als die Realität dort draußen zu bieten hat.