Nein, wirklich freundlich wird es auf den vier neuen Tracks von Civilistjävel! nicht. Aber diesmal strahlt die EP des schwedischen Künstlers eine kristalline Finesse aus, ein eiskaltes, anziehendes Leuchten. War sein Ambient-Dub auf dem letztjährigen Album »Järnnätter« noch wesentlich brachialer und schwerer, nimmt sich »Fyra platser« in vielen Momenten zurück. Unter dem Drone von »Valmsta« pumpt ein kaum wahrnehmbarer Rhythmus. »Sebäng« sorgt für die greifbareren Momente, bevor die luxemburgisch-finnische Cucina Poveras in »Louhivesi« der kargen Klanglandschaft einen Gesang hinzufügt und der ganzen EP etwas Mystisches verleiht.
Denn mit jedem Durchlauf wird klarer, dass dieser Track das Herzstück der EP ist, ein langsamer Taktgeber, das Lebenszeichen eines Rituals, dessen letzte Schwingungen im Äther hängen. Techno und Drone treten auf »Fyra platser« in den Hintergrund, das Ganze erinnert eher an die Kehrseite des Dark Ambient von z.B. Staad. Alles sehr fein, sehr genau gesetzt, gezeichnet, inszeniert. Und genau deshalb gehört diese EP zum Besten, was der experimentelle Ambient derzeit zu bieten hat.
Fyra Platser