Review Rock

Circus Underwater

Circus Underwater

Soundway • 1984

Die Freunde Richard Sales und Jay Yarnall aus Maryland waren begeisterte Fans von Prog Rock, was man dem einzigen Album ihres Projekts Circus Underwater von 1984 anhört. So scheinen ihnen die flächigen Gitarrenexperimente eines Robert Fripp gefallen zu haben. Psychedelische Einflüsse sind ebenso vorhanden, was in den Achtzigern schon ein bisschen aus der Zeit gefallen war. Interessant wird die Sache dadurch, dass sie ebenfalls elektronischem Gerät nicht abgeneigt waren. Neben Keyboards kommt so ein Drumcomputer zum Einsatz, womit die Atmosphäre von der üblichen Rockverrauschtheit deutlich abweicht. Sie bevorzugen einen klaren Sound, den es im Prog ihrer Tage zwar auch gab, doch unter etwas anderen Vorzeichen. Die Stücke bei Circus Underwater sind weniger Songs als Jams, in denen flächige Klänge reichlich vorkommen durften. Damit standen sie zwischen verschiedenen, aus damaliger Sicht womöglich schlecht zu vereinbarenden Stilen – andererseits hatten Pink Floyd in Stücken wie „Shine on You Crazy Diamond“ längst in den Siebzigern begonnen, solche Dinge zusammenzubringen. Circus Underwater waren lediglich einen Schritt weitergegangen. Mit durchaus charmanten Resultaten. „Entrance of the Deacon“ könnte man sogar als melodischen Ambient unter Ausschluss von Gitarrensaiten bezeichnen. Ursprünglich endete das Album mit diesem Titel. Für die Neuauflage kommen sechs unveröffentlichte Titel hinzu, die die Platte um mehr als das Doppelte verlängern.