Galt das letzte Jahr der Aufarbeitung des musikalischen Ouevres von Christoph de Babalon in deren Folge »If You’re Into It, I’m Out Of It« und »Scylla & Charybdis« wiederaufgelegt und mit »Exquiste Angst« die dunkelsten Seiten des Wahl-Berliners zusammengestellt wurden, beginnt 2019 mit neuem Material. Die Welt des Christoph de Babalon besteht aus Licht und Schatten. Da ist »Hectic Shakes« keine Ausnahme. Gleich auf »Harakiri« wird die wilde Angriffslust mit stoischer Ruhe konterkariert. Drum’n’Bass in seiner squarepusher’igsten Form, dazu nautisches Rufen aus der Biosphäre eines Biosphere. So Nineties, so neu. »Endless Shivers« wirkt verglichen damit zunächst wie ein Rheumabad, so dass du als Hörer sehr spät erst die Reißzwecken bemerkst, auf denen du hier sitzt. »Shakes And Shivers« erzählt die Geschichte eher melodisch im Hintergrund, während die Spotlights konstant auf die knallenden Beats gesetzt sind. »Raw Mind«, Alter hört einfach selbst. So viel kann ich verraten: es ist wahrscheinlich eine der besten komponierten Stücke in der elektronischen Musik seit Jahren, formal perfekt wie die Sonette von Shakespeare. Wenn diese vier Fünfminüter ein Vorbote eines kommenden Albums sein sollten, können wir uns richtig auf etwas gefasst machen.
Hectic Shakes