Review Hip-Hop

Childish Gambino

Because The Internet

Glassnote • 2013

Seit 2008 beschert Childish Gambino zuverlässig jährlich die Hip Hop-Gemeinde mit einem Album oder Mixtape. Der Mann, der nebenbei noch als Autor, Comedian und Schauspieler bei der Serie »Community« auftritt, hat damit ziemlich unterschiedliche Kritiken eingefahren. Und auch »Because The Internet« dürfte nicht überall Freunde finden. Das liegt zum einen wieder an der cartoonartigen und poppigen Blase, die Donald Glover auf seinem zweiten Studioalbum aufbläst. Die Beats und Instrumentals kippen zwischen verträumten Pop und sommerlichem Radio hin und her. »Shadows« funkt angenehm vor sich hin, während »No Exit« den kantigen Groove auffährt. Das mag Puristen aufstoßen, macht aber im Kern dieses Album aus und ist ziemlich auf der Höhe der Zeit. Der andere Punkt dürfte der Flow und die Lyrics von Childish Gambino sein, der vor den Kopf stößt. Glover ist kein großer Techniker. Geschenkt. Trotzdem packt er Songs wie »Telegraph Ave«. Wer sich schon früher an Gambino stieß, stimmt auch »Because The Internet« nicht um. » Watching haters wonder, why Gambino got the game locked«, lässt Glover in »Sweatpants« fallen. Und vermutlich maulen auch bei dieser Platte die üblichen Stellen rum, dass hier die Geschichten und Authentizität fehlen. Für den Rest ist das hier ein gutes Album für einen entspannten Abend, das stellenweise überzeichnet und unterstreicht, wo es sein muss. Macht Laune. Im nächsten Jahr gerne wieder.