Chaz Bundick ist schon ein vielseitiger Bursche: von Toro Y Mois Schlafzimmerpop (oder kann sich noch jemand an »Chillwave« erinnern?) bis zum Elektro-Act Les Sins, von Remixes zu Gast-Vocals scheint er sich beinahe in jeder musikalischen Umgebung wohlzufühlen. Alles andere als fremdeln kann man auch den Umgang mit Psych und Post Rock, mit Jazz-Elementen und Anleihen aus Prog und Ambient nennen, den er nun zusammen mit The Mattsons 2 auf »Star Stuff« veröffentlicht. Die Mattson-Zwillingen Jared und Jonathan unterstützten Bundick bereits bei seinem Wüsten-Konzert-Album »Live From Trona« und sind auch hier so kompetente Ideengeber wie Handwerker. Die wach werdenden Erinnerungen an Tortoise zusammen mit dem ausgeprägten Swing-Feeling führen zu vielen Instrumental-Parts und eher längeren Stücken mit Jam-Charakter. Zurückgelehnt und sachte verabschieden sich die drei beinahe vollständig von klassisch strukturierten Songs mit Strophen und Refrains. Wenn dann aber mal Vocals dabei sind, erkennt man Chaz Bundicks seidig-sanfte, verträumte Stimme allerdings sofort. Auch sind durchaus einige große Pop-Momente in Form eingängiger Melodien auf dem Album versteckt. Doch die verlangen Aufmerksamkeit und Ausdauer, um gefunden zu werden.
Star Stuff