Bei dem Cognac-Performer und schamanistischen Minimalisten Charlemagne Palestine weiß man eigentlich immer, was man zu erwarten hat: langgedehnte Stücke, Drone-artige Liegetöne oder sein legendäres Strumming, bei dem zwei Töne im raschen Wechsel für flirrenden Stillstand sorgen. Und natürlich Palestines patenttauglichen, etwas schrulligen Gesang in hoher Stimmlage. Mit Letzterem setzt sein Album »Ssingggg Sschlllingg Sshpppingg« denn auch zuverlässig ein, gefolgt von rauschenden Drones. Soweit alles einigermaßen erwartbar. »Sing, I love to sing«, intoniert Palestine wiederholt, als müsse er seine Hörer noch eigens davon überzeugen. Allmählich wird der Drone von Field Recordings überlagert, man hört Stimmen, das Blöken von Schafen, manchmal skandierte Rufe wie von Demonstrationen, Trommelwirbel im Marschrhythmus. Die Melange verdichtet sich zusehends, kippt ins Bedrohliche, verliert aber irgendwann an Schwung und läuft sich ein wenig tot. Ganz zum Schluss wird das Warten dafür reichlich belohnt, wenn Palestine seinen Stofftierhäschen – mit eingebautem Soundchip – ein Gesangssolo gestattet, in das er selbst kurz einstimmt. »Sing, I love to sing«, von piepsenden Hasen vorgetragen, ist echt entwaffnend.
Charlemagne Palestine & Grumbling Fur Time Machine Orchestra
Omminggg and Schlomminggg
Important