»No Condition Is Permanent«, nichts muss bleiben, wie es ist. Der Titel dieser Compilation lässt sich einerseits als indirekter Aufruf zu Eigeninitiative mit dem Ziel von Veränderung verstehen, andererseits aber auch als Warnung, dass man sich bei keinem Zustand darauf verlassen kann, dass er für alle Zeit garantiert ist. Der nigerianische Musiker Celestine Ukwu, dessen Musik unter dieser Überschrift in einer Auswahl aus drei seiner Alben aus den Jahren 1971 bis 1974 zum Kennenlernen bereitsteht, könnte den Satz in beide Hinsichten gemeint haben. Nannte er eine seiner Platten doch »Tomorrow Is So Uncertain« und sang über die Vergänglichkeit des Lebens. Zugleich fand er klare Worte gegen den Hass seiner Feinde und positionierte sich klar pazifistisch. Seine Band nannte sich damals His Philosophers National, was durchaus zur Musik passt. In seinem hier vorgestellten Highlife-Ansatz gibt es keine energischen Tanztempi oder Soul-Muskelarbeit, sondern eine introspektive Friedlichkeit, die auf komplexe afrokubanische Rhythmen bei ruhigem Puls setzt. Dennoch ist die Gefahr, über die Vorzüge von Celestine Ukwus Musik hinwegzuhören, eher begrenzt. Bei ihm bewirken die klug gefügten Geflechte womöglich ganz unbewusst eine Hypnose, sodass man, gewaltfrei gebannt, einfach zuhören muss, weil man es will. Der Titel »No Condition Is Permanent« hat im Übrigen eine bittere Note: Im Jahr 1977 starb der 1940 geborene Ukwu bei einem Autounfall.
No Condition Is Permanent