Vor gut zwei Jahren überraschte Tim Gane mit seinem neuen Projekt auf dem Berliner Label Grautag. Inzwischen haben sich Cavern Of Anti-Matter heim zum Stereolab-Familienlabel Duophonic begeben, »Void Beats/Invocation Trex« heißt das dort erschienene zweite Album des Trios. War »Blood-Drums«, das Debütalbum, noch eine schmutzige Analog-Orgie mit zum Teil kruden Stereo-Experimenten, die in ihrem ungeschlachten Herumprobieren für große Hörlust sorgte, wirken die Bemühungen diesmal ordentlicher, aufgeräumter. Tim Gane war immer schon ein heftiger Krautrock-Bewunderer und hat seine Begeisterung für Bands wie Neu! in den Songs von Stereolab ziemlich offen ausgelebt. Diesmal geht die Heldenverehrung manchmal allerdings sehr weit. Im monumentalen Eröffnungsstück »Tardis Cymbals« etwa meint man eine Rekonstruktion der Krautrock-Supergroup Harmonia anno 1976 zu hören – der Neu!-Gitarrist Michael Rother und das Duo Cluster machten unter diesem Namen gemeinsam Musik –, Tim Ganes eigenständigere Handschrift der frühen Aufnahmen seiner »Cavern« wird hingegen vernachlässigt. In Nummern wie »Hi-Hats Bring The Hiss« kommt der ungestüme Synthesizergebrauch zwar wieder zu vollen Ehren, doch insgesamt überwiegt diesmal die Neigung zum Pastoralen. Das ist allemal schön anzuhören, fördert aber selten wirklich neue Einsichten zutage.
Void Beats / Invocation Trex