Ohne Bjarne Mädel wäre »Der Tatortreiniger« kaum denkbar. Ohne Carsten Meyer aber auch nicht. Was Erobique an akustischen Vignetten beisteuert, um zu demonstrieren, dass die Soundtracks deutscher Fernsehserien nach wie vor etwas taugen, wenn die richtigen Leute rangelassen werden, erfüllt seinen Zweck so gut, dass man die Musik ganz ohne die Bilder dazu hören kann, ohne dass etwas fehlen würde. Wobei es schwer fällt, beim Hören nicht an den Tatortreiniger zu denken. Um der Gefahr zu entgehen, dass sein »Tatortreiniger Soundtrack« mit einer Auswahl seiner Filmmusiken als bloßes Anhängsel der TV-Produktion wahrgenommen wird, macht Meyer einen beherzten Schnitt. Gleich am Anfang, mit der Erkennungsmelodie, aus der ein »Kurzes Tatortreiniger-Thema« wird. Kurz heißt in dem Fall 26 Sekunden, mit abruptem Schluss, der so klingt, als sei die Platte kaputt. Dafür gibt es aber in allem, was folgt, genug Grund zur Freude, dass man den Spaß zu Beginn als solchen zu goutieren vermag. Sechziger-Referenzen zuhauf, wie beim Cembalo im Thema – das im Übrigen in verschiedenen Varianten wiederkehrt –, dessen melancholisch kreisende Melodie wie eine verkaterte Erinnerung an die Soundtracks von Henri Mancini oder Ron Goodwins »Miss Marple«-Thema daherkommt. Hammondorgel, Glockenspiel, Bläser, dazu der eine oder andere Synthesizer – alles reichlich vorhanden und alles mit viel Liebe von Carsten Meyer zu Gehör gebracht.
Erobique & Jacques Palminger
Yvon im Kreis der Liebe
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