Ohne dich geht es nicht, die ganz große Verbrüderung, um die es Dan Snaith auf seinem siebten Album geht. »Our Love« darf da in der Tat als naives Ideal verstanden werden, als eine Sache, auf die sich alle Leute schon irgendwie einigen können. Der kanadische Musiker legt hier die passenden Muster zusammen, damit jeder Song runtergeht. »Silver« trübt seine Melodie ein, damit der Rhythmus noch mehr über das Sample kommt, damit die Vocals ein Stück im Vordergrund stehen, bevor sich die Synthies der Sache annehmen und das Stück aushebeln. In »Second Chance« beschleunigt Snaith die Takte, lässt jeden Ton in einem Kaleidoskop von Song aufgehen. Trotzdem hat »Our Love« als Album eine Eigendynamik, die nicht so ganz zusammenpassen will. »Mars« geht ein wenig mehr ins Experiment, probiert sich in seinem Raum aus – und passt damit nicht so zum Rest. Denn Snaith baut aus dem Künstlichen an vielen Stellen sehr organische Songs, die eine Wärme und einen Optimismus haben. Auch »Your Love Will Set You Free« sitzt da am Ende irgendwie nicht als letzter Song, während zuvor »Back Home« mit Funk liebäugelt. Vielleicht fehlen »Our Love« die ganz großen Momente, um sowas nochmal auszugleichen, vielleicht hätten die Stücke noch mehr in die Extreme gehen müssen, damit mehr Spannung auf diesem Album entstehen kann. Vielleicht ist aber auch einfach nur alles hier ein bisschen zu naiv, um sich wirklich zurechtzufinden und einzutauchen. Wer die Liebe finden will, wird mit »Our Love« trotzdem glücklich. Für alle anderen wird es ein flüchtiger Glücksmoment. Immerhin.
Our Love