Review Rock

Caged Animals

Eat Their Own

Lucky Number • 2011

Wenn zwei Bands (Soft Pack und Werewolves) zusammengepfercht in einem kleinen Van durch die weiten Amerikas touren, dann kann man sich schon mal fühlen wie ein eingesperrtes Tier. Genau diese Situation liegt dem Namen von Caged Animals zugrunde. Die musikalische Richtung die Vincent Cacchione schon mit Soft Pack eingeschlagen hat und nun mit Caged Animals weiterführt, rührt in seinem Ursprung von diversen Roadtrips, die er mit seinem Vater, Standup-Comedian Gino, unternahm. Bei diesen Gelegenheiten hörten beide Lou Reed, Bob Dylan and Tom Waits. Dann nimmt das Drama seinen Lauf. Vincents Vater stirbt und er muss sich von nun an um seine schwerkranke Mutter kümmern. Er zieht zu ihr. Trauer und Schmerz treiben ihn zur Gründung seiner ersten Band Soft Pack, in der er die Möglichkeit wahrnimmt, Trauer und Schmerz Raum zu geben. Entsprechend dunkel und schwermütig fiel die erste Veröffentlichung aus. Zur völligen musikalischen Wiederspieglung seiner Selbst reichte das aber nicht aus und so wuchs aus improvisierten Home-Recording Sessions in seiner Wohnung das zweite ihn vervollständigende Standbein, Caged Animals. Ein Projekt bei dem viel Nostalgie im Spiel ist und das im Gegensatz zu Soft Pack deutlich positiver ist. Ehrlichkeit ist das Wichtigste für Vincent und so erwarten uns auf dem Debütalbum Eat Their Own zwölf herrlich verletzliche Songs mit puren unverfälschten Gefühlen, bei denen Teflon Heart in seiner Art deutlich heraussticht und sogar zu so etwas wie einem kleinen Sommerhit wurde. Psychedelic-Indie-Pop mit losen Synths, typischer Indie-Gitarre und Cacchione’s vielschichter Stimme. Ein ehrliches Vergnügen mit langer Halbwertzeit.