Die Band Butcher Brown aus Richmond, Virginia, ist bekannt für ihre fantasievollen Genre-Fusionen, bei denen sie eine Vielzahl von Einflüssen in ihren avantgardistischen Crossover-Jazz einfließen lässt. Auf »Letters from the Atlantic«, ihrem dritten Album in voller Länge, enttäuschen sie nicht und servieren ihr bisher abenteuerlichstes Set an Genre-Mashups. Es gibt nicht viele Bands, die alles von Jazz über Hip-Hop bis hin zu House, Bossa Nova, Soul, Funk und mehr so effektiv miteinander verbinden können – Butcher Brown aber schon. Und nicht nur das, sie machen das ganze Set kohärent, mitreißend und hochgradig fesselnd.
Die Lead-Single »Ibiza« erinnert mit ihren House-beeinflussten Grooves an die weiße Insel und beschwört Bilder von Sonnenuntergängen über kristallklarem Wasser und Sandstränden herauf. Die Saxophonlinien am Ende des Titels erinnern daran, dass man einem Kollektiv lauscht, das seine Wurzeln im Jazz hat. An anderer Stelle kombiniert »Backline« fließende Gitarrenklänge mit einem entspannten Hip-Hop-Break, und »Dinorah Dinorah« bringt die stärkste Dosis Funk des Albums. Über das ganze Album hinweg bringen eine Reihe von Gastsängern und -sängerinnen Schwung, Soul und Stil in den Mix und ergänzen die ohnehin schon vielfältige Klangpalette. Ein besonderes Highlight ist dabei »Change in Weather«, das durch den rauchigen Leadgesang von Mia Gladstone geprägt wird. »Letters from the Atlantic« ist das bisher ambitionierteste, vielseitigste und beeindruckendste Album von Butcher Brown.

Letters From The Atlantic