Die französische Krawallgarde ruft zur Vereinigung ihrer eigenen Handlanger. Und das alles nur für die Kinder. Von einer Ed-Banger-Compilation kann man sich eigentlich kein falsches Bild machen, höchstens Erwartungen zu hoch stecken. Wenn die Pariser Interna zu Werke geht und ihr erweitertes Umfeld um Beiträge bittet, kommt genau das raus, wofür das Label so gehypt wird – Noize, der ausschweifenden Art. Melodie oder Balsam für die zart besaitete Seele waren gestern. Das Vorhaben der Rekrutierung plaudert der Albumtitel ja schon ungeniert aus. Unter anderem greifen Gesaffelstein, Discodeine, Brodinski, Rition, Skream und Flying Lotus der französischen Elite-Einheit unter die Arme. Das Ganze klingt aber nicht immer nur nach Techno. Busy P lässt zu Hip Hop kopfnicken, Siriusmo tobt sich in P-Funk-Manier aus, Bernard Fevre huldigt Italo Disco, Mattie Safer stempelt für die basslastige Indie-Disco um die Ecke ab während Boys Noize-Schützling Djedjotronic seinen Synthesizer, dieses Mal nicht ganz so brachial wie gewohnt, durch die Stadt jagt. Schließlich gibt Flying Lotus dem wilden Exzess ein erleichterndes Finale. Tut gut, nach dem ganzen Radau. Was in den eigenen Wänden zur Reizüberflutung führen kann, steckt im Club dafür gern mal die Decke in Brand. Nicht nur in Frankreich.
Let The Children Techno