Review

Bus

Eagles

Shitkatapult • 2014

Miami hat ein Problem: Es war leider nie cool. Und deswegen dürfen einem beim dritten Album des Berliners Duos Bus auch Zweifel beschleichen, wenn der erste Track sich gleich nach dem umsatzstärksten Standpunkt für weiße Anzüge, Goldketten und Synthiebeats benennt. Geht natürlich vorbei an der Realität, denn dafür steckt in »Eagles« zu viel Liebe zum Detail. Keine Oberflächlichkeiten, denn immerhin dauerte es acht Jahre, bis Tom Thiel und Daniel Meteo ihr drittes Album auf den Markt der Eitelkeiten schmeißen. Denn »Eagles« ist Club, Bar und Lounge. Beste Musik, um sich vom Leben einfach mal aushalten zu lassen. »Moon« und »Grove« verinnerlichen ihren Rhythmus, hallen nach, drehen sich nochmal. Dub perlt auf Electronika. Bus reduzieren ihren Sound an vielen Stellen aufs Wesentliche, auf Dinge, die im Ohr bleiben, was vollkommen in Ordnung ist, dieses Album aber ein wenig unübersichtlich macht. Und wenn sich dann Tracks wie »Soundberg« nur so durch die Minuten drücken, ist das vor allem anstrengend. Das passiert Bus an manchen Stellen einfach zu oft. Die Monotonie, sie ist kein Freund. Zu viel Atmosphäre, zu wenig Songs, zu viel Treiben, zu wenig Speck an der Sache selbst. Vielleicht freuen sich ein paar schlaue Kritiker über dieses Album, können es mit irgendeiner Musiktheorie verknüpfen. Lohnt nur alles nicht, wenn vor den Boxen die Fragezeichen aufkommen. Aber immerhin: Cooler als Miami ist diese Platte locker.

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