Vor gut drei Jahren erschien Black Diamond, die erste Langspielplatte von Buraka Som Sistema. Mit dem Aufeinandertreffen von europäischer Elektromusik und der angolanischen Dancehall-Variante »Kuduro« gab es für die Kombo nur einen Weg: Mit Vollgas nach vorne! Auf Komba fröhnen sie nun einem religiösen Ritual, das Verwandte und Freunde eines Menschen nach dessen Tod zu seiner Lieblingsmusik tanzen lässt. Ein schönes Thema, dem man auch gerne mal eine Platte widmen kann. Nur hat Komba zwei Grundprobleme. Zum einen kommt es nie so richtig aus den Puschen, bricht nie wirklich aus, sondern streichelt das Gaspedal nur ganz zärtlich, zum anderen verfestigt sich hier der Eindruck, der bereits im Zuge von Black Diamonds andeutete: dieser Drum†˜n†˜Bass-lastige Sound, der einen geradezu zwingt, sich absolut gehen zu lassen, seine Sorgen wegzutanzen und in Ekstase zu verfallen, ist nicht für die heimischen Boxen oder Kopfhörer gedacht, vielmehr scheint er hier an Qualität und Vielschichtigkeit gewaltig einzubüßen. Da kann es nur eine Konsequenz geben: Rein in die bequemen Hosen, rein in den Club – es muss ja nicht gleich der unerfreuliche Anlass einer Beerdigung sein.
Komba