Als kanadische Hip-Hop-Dreifaltigkeitseinheit rappt, cuttet und produziert sich Buck 65 seit Mitte der Neunziger neben und mit dem Anticon-Kollektiv durch Raps avantgardistische Abwege. Um Anticon ist es ruhig geworden, um Buck 65 umso mehr. Nun erschien sein 2014 bei Bandcamp veröffentlichtes »Laundromat Boogie« auf Vinyl. Buck 65 spülte sich mit dem Album ein paar gemütliche Biere im Schonwaschgang seiner Gefühlskiste runter, während die Schmutzwäsche seiner jüngst in die Brüche gegangenen Beziehung gerade mit »Neverlove« bei Warner Music kochte. Dabei hat Buck 65 als einsamer Wolf unter Hip-Hops Alleinunterhaltern die LP nicht mal selbst produziert. Die Beats stammen von seinem Landsmann Jorun Bombay. Sie tänzeln im Sixstep in den Waschsalon und werden von Buck65 mit lakonischem Witz in den Trockner gepackt. Die »Doing the laundry«-Metapher kalauert sich dabei lausbübisch durch die Albumlänge. Ausgeblichen und eingegangen ist »Laundromat Boogie« trotzdem nicht. Weil sein Ausgangsmaterial klassisch ist – und die Urheber versiert und elegant mit ihm umgehen. Um den vom Mainstream befleckten und von Synthetikfasern durchzogenen Hip-Hop haben sich die Hausmänner der Indieszene damals schön selbst gekümmert. Wie das bis heute funktioniert? Unbekümmert, Bboy-approved, leichtfüßig und trotz seiner Ausrichtung auf Zoten gar nicht mal so albern. Mit einem Opener, der die Fanfaren direkt auf BBoy Stance stellt. Mit Word Cuts zwischen Beastie Boys und De La Soul . Und mit den Buntwäsche-Boogie-Breaks von »A Million Pieces«, dem schongeschleuderten »So Dirty« und dem Leichtbügler „Clean Sheets«.
Laundromat Boogie