Der kanadische Beatmaker bsd.u ist dank seiner »Late Night Bumps«-Werkschau via Radio Juicy und Urban Waves gewiss kein Unbekannter mehr. Gut so! Weil sich die instrumentalen Hip Hop-Tracks des guten Herrn als eigenständige Sound-Miniaturen behaupten können. Sein neues Album »Pook«, das jüngst über den großen Teich schipperte, belegt das in einer Pracht, die deutlich über seine low-fidelity-Urheberschaft hinausstrahlt. Wobei: Offenbar schipperte es nicht hinüber, sondern unternahm stattdessen eine Tauchfahrt. Weil die 21 bruchstückhaften Kleinode, aus denen sich das Album zusammensetzt, anmuten, als würden sie ihren zurückgelehnten Charme durch eine Taucherglocke atmen. »Pook« setzt auf Hänger statt auf Banger und entführt einen in tiefere Beat-Gefilde, genauer: in tiefenentspanntere. Eine programmatische Ausrichtung braucht´s da nicht, ein »I just be chillin dude« als Opener reicht da völig. Und so ziehen sich eben rudimentäre Beat-Konstrukte durch ein abgetauchtes Track-Kaleidoskop. Wellen wollen sie keine Schlagen. Sie fungieren lediglich als Anker, um die sphärischen Soundscapes nicht ins Ambient-Fach abdriften zu lassen. Dabei sorgen verhangene, gerne auch etwa neben der Spur leiernde Sound-Versatzstücke für eine psychedelischer Note. »Pook« taumelt, wankt und atmet. An Stellen, wo andere glänzen wollen, genügt ihm ein Schimmern. Und lässt durchgängig eine individuelle Handschrift erkennen.
Pook