Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Und das ist nicht immer gut so. James Mercer, Sänger von The Shins, und Allzweckwaffe Brian Burton aka Danger Mouse haben sich ein zweites Mal getroffen und ein zweites Album als Broken Bells aufgenommen. Ich wünschte mir wirklich, von diesem Treffen nichts mitbekommen zu haben. Doch eines nach dem anderen: Dem selbstbetitelte Debütalbum der beiden konnte ich noch etwas abgewinnen. Danger Mouse schneiderte damals Mercer Instrumentals auf den Leib, bei denen Gefühl und Rhythmus im richtigen Moment ein paar Kanten untergeschoben bekamen. Da hörte man Danger Mouse‘ Rap-Sozialisierung. Davon ist auf »After The Disco« nichts mehr übrig geblieben. Die beiden schunkeln sich auf Skandinavien-Disco-Nummern in die Belanglosigkeit, blubbern auf Allerweltsmelodien in die lauwarme Suppe des Radio-Programms. Man fragt sich um welche Disco es hier gehen mag? Hört sich an, als würde nach einer Bingo-Session ein paar Disco-Lichter in einem normal beleuchteten Raum angemacht werden. Ein, zwei Menschen tanzen, der Rest guckt müde in den Obstler. Das »After The Disco« kann nur das Kreuzworträtsel vor dem Zähneputzen im Pyjama sein. Ein ordinäres Trauerspiel das Ganze. Sollte es ein drittes Mal geben, ich werde es ignorieren.
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