Auf dieser Platte passiert nichts. Also, wirklich nichts. Brian Eno macht es einem nicht leicht und irgendwie doch. Das Grundrauschen auf »Lux« zieht sich fast endlos hin und irgendwas liegt auch unter diesem Sound. Dazu klimpert durchweg ein Klavier zusammenhangslose Töne. Das ist alles. Für eine Stunde und 15 Minuten. »Lux«. Vielleicht macht das alles aus musiktheoretischer Sicht einen Mordsspaß, vielleicht können schlaue Köpfe mit Zirkel und Lineal nebenbei aus den gespielten Noten tolle Figuren zeichnen, die als freie Radikale im Raum vorhanden sind, vielleicht freuen sich Leute an dieser Platte, die gerne so tun würden, als seien sie schlaue Köpfe, die mit Zirkel und Lineal nebenbei aus gespielten Noten tolle Figuren zeichnen können, die als freie Radikale im Raum vorhanden sind. Vielleicht ist »Lux« aber auch einfach langweiliger Mist. Denn anders als etwa bei William Basinski bekommt Eno keine Atmosphäre hin, die sich irgendwie über diese Zeit tragen lässt. Der ganze Sound ist total weit draußen und in einem so leeren Raum angelangt, den Eno einfach nicht füllen mag. Sich da einzelne Passage rauszusuchen, bringt einen auch nicht vorwärts. Selbst die Gitarre bekommt kaum Platz, sondern versumpft in der Stille. Ambient will sich ja auch nicht aufdrängen, das heißt aber nicht, dass alles in der Sinnlosigkeit liegen muss. Oder vielleicht doch, wenn wenigstens irgendwas passieren würde auf diesem Album. Tut es aber nicht. Weil Eno nicht will.
LUX