Nach einigen eher auf den Dancefloor ausgerichteten EPs unter dem Pseudonym Braille veröffentlicht Praveen Sharma jetzt sein Debütalbum und geht dabei wesentlich Song-orientierter als zuvor zu Werke. Tropfende Field Recordings, klatschende Tribal-Trommel- und Metall-Percussions, leiernde Synthesizer-Melodien treffen auf klagende Stimmen und Flöten. Afrikanisch anmutende Chöre, Vocoder-verfremdete Vokal-Schnippsel, R&B-Gesang der Gast-Vokalisten Jesse Boykins III, Olivia Sholler and Angelica Bess mischen sich äußerst verträglich mit Grime-Sounds und -Beats, rhythmischem Händeklatschen, patschenden Snaredrums, 808 Kick Drums, Akustik-Gitarren, verwischten und verrauschten Fieldrecordings und klimperndem Spielzeug-Klavier zu einer recht experimentellen, melancholisch bis pathetischen elektronischen Tanzmusik irgendwo zwischen UK Garage, House, Soul, Jazz und Hip Hop. Nach seiner Zusammenarbeit mit Travis Stewart alias Machinedrum als Sepalcure teilt sich Sharma hier zwei gemeinsame Produktionen mit Throwing Snow und Seafloor, was dem weitgefassten Stil-Spektrum des Albumssicher sicher auch sehr zuträglich ist. Eine spannende und sentimentale Produktion, eher zum Kopfnicken als zum Tanzen.
Mute Swan