Book of Air stiften einigermaßen Verwirrung. Beim letzten Album war nicht mal richtig klar, was eigentlich Titel und was Projektname ist. Ihre Selbstdarstellung macht die Lage nicht gerade einfacher. Von einer »Serie von Kompositionen« ist die Rede. Es ist also keine Band im eigentlichen Sinne, die da zusammenkommt. So muss es nicht überraschen, dass nach dem Quintett, das »Fieldtone« (2015) eingespielt hat, für »Vvolk« jetzt insgesamt 18 Musiker genannt werden, die zu diesem ruhigen Fluss an scheinbar ereignislosem Klingen beigetragen haben. Die fünf Interpreten des Debüts sind erneut vertreten, und wieder zeichnet der Schlagzeuger Stijn Cools als Komponist verantwortlich. Eine gewisse Kontinuität ist mithin vorhanden, auch bei der ruhigen Gesamtstimmung hat man es belassen. Die Saiteninstrumente wurden hingegen kräftig verstärkt, ein Drittel der Musiker sind diesmal Bläser, vorwiegend Saxofonisten. Doch selbst wenn viele der Beteiligten aus Jazz und Klassik kommen, klingt »Vvolk« nach keinem von beiden. »Handgemachter Ambient« trifft es besser. Die Musik scheint nichts zu wollen, ist in dieser Unaufdringlichkeit aber ziemlich massiv. Eine wuchtige Ruhe, die in diesen zwei ausgedehnten Wahrnehmungsstudien heranwächst. Freundlich. Sanft. Und unerbittlich.
Vvolk