»Fuck what you heard, this is what you need to hear«. Wer eine Veröffentlichung so beginnt, strotzt nur so vor Selbstvertrauen. Genau das hört man auch der EP Sincerely Yours an. Immer ein wenig über den Maßen. Immer hart an der Grenze zum Proll-Gehabe. Dicke Basslines, Synth-Geschwofe und textlich auch in diesen Sphären verankert. Doch so negativ das alles klingen mag, es hat auch was! F.W.U.H., der Opener und auch das folgende Payola sind zwei dieser überladenen Rapnummern, die Hip-Hop-Puristen nur den Kopf schütteln lassen, doch in ihrer Großspurigkeit durchaus überlegt sind. Erst im Titel-Track Sincerely Yours wird der Bogen dann überspannt. Hinzu kommen hier Autotune-Sülzstimmen im Refrain. Lock The Balcony (mit Kail als Gaststimme) versöhnt dann wieder mit kompromisslosem Basswummern und gut eingesetzten, gepitchten Stimmen. Die EP bleibt durchgehend relativ langsam, was Sinn macht, wenn man die Wucht der Bässe bedenkt. Ratinacage ist mit Lock The Balcony zu vergleichen. Immer irgendwo zwischen Half-Step-Wobble-Bässen und Synth-Ekstase. Leider kommen auch in Wednesday wieder die gegeelten Autotune-Stimmchen durch, bevor man sich mit Bangs endgültig in ein Pimp-Muscle-Car versetzt fühlt. Ein wenig ratlos, aber durchaus überrascht, dass sich die meisten Dinge, die man eigentlich verschmäht, sich hier, geschickt eingesetzt, durchaus hören lassen. Sincerely Yours ist ein Grenzgänger zwischen Pimps und Bässen, Prolls und smarten Produzenten.
Kool Keith
The Personal Album
RRC Music