Blawan ist einer der wenigen Künstler im Bereich der elektronischen Musik, der mit seinem ausgeklügelten und scharfen Produktionsstil ein eigenes Sub-Genre erschaffen hat, in dem er jedoch immer wieder die Grenze zu verschieben weiß. Den nächsten Beweis, die EP »BouQ«, wenngleich dieser Release wesentlich fokussierter, jedoch nicht weniger detailverliebt und energetisch als die vorangegangenen wirkt. Die überspitzt texturreiche Schroffheit und präzise Brutalität der programmierten Drums zieht sich auch bei den vier Tracks hier wie ein roter Faden durch.
Wie schon in der 2023 erschienenen »Dismantled Into Juice«-EP wird dieser dichte Nebel aus tieffrequenten Vibrationen und Geräuschen mit emporkommenden Vocals oder verzerrten Synth-Sequenzen verwoben. »NPCs Making Hot Dinner« eröffnet polternd und kratzend und endet auch schon wieder nach zweieinhalb Minuten, bevor »Fires« ähnlich wummernd weitermacht, begleitet von quietschenden Klängen und einer anstiftenden, hyperpop-ähnlichen Vocal. Die verdichtete und bedrückende Stimmung in »Done Eclipse« hat einen experimentellen Charakter. Gepaart mit kleinen Dubstep-artigen Momenten geben pochende Drums und knarzende Bassklänge den Takt zum Mitschwingen an, während Drones, die direkt aus einem Horrorfilm stammen könnten, über dem Kopf kreisen. »BouQ« besticht durch seine spannende Räumlichkeit, die organischen perkussiven Elemente und den Moment der Ekstase, in den der Track mündet.

Bouq