Review

Black Peaches

Get Down, You Dirty Rascals

1965 Records • 2016

Auch wenn der Titel »Get Down, You Dirty Rascals« nach dreckigem Rock‘n’Roll klingt, musikalisch geht es weder laut, noch rau zu. Black Peaches’ Rob Smoughton ist seit jeher eng mit Hot Chip verbandelt – erst als Mitglied, später dann als Tourmusiker und Gastmusiker. Doch für das musikalische Rätselraten ist auch diese Info nicht zuträglich. Rob Smoughton und seine neue Band Black Peaches bedienen sich auf ihrem Debüt vor allem bei Genres der amerikanischen Südstaaten – und das im besten Sinne. Von Jazz, der den Hörer New Orleans spürbar macht, über Tenessee-made Country, bis hin zu karibischen Klängen und auch Samba ist alles dabei. Das liest sich krude, klingt aber nicht so. Denn die Black Peaches lassen ihren Stilmix derart fließend ineinander übergehen, dass statt harten Cuts und störenden Passagen die einzelnen Elemente positiv auffallen – und teilweise wie eigenständige Songs im Song wirken. Beginnt »Get Down, You Dirty Rascals« noch mit Country-Klängen, gehen diese im Eröffnungsstück »Double Top« bald in eine voodooartige Jazz-Passage über. »Raise High The Roofbeams, Carpenters« hingegen beginnt als Disconummer und mündet wiederum in einem Southern Rock-Solo. Die Black Peaches bestechen auf »Get Down, You Dirty Rascals« nicht nur durch ihre musikalische Offenheit. Wie abgedroschen es auch klingen mag, es macht Spaß den Black Peaches zu zuhören. Und zwar auch denen, deren musikalische Vorlieben weiter weg von diesem Genremix nicht sein könnten – wie mir.