Review

Bitchin’ Bajas

Bitchin’ Bajas

Drag City • 2014

Bitchin’ Bajas, das Nebenprojekt von Cooper Crain (Cave, Warhammer 48k), nimmt von Album zu Album immer wuchtigere Formen an. An der aktuellen Platte waren ganze acht Musiker beteiligt, darunter Streicher, Bläser und Gitarre. Von »Essenz« und »Kern« ist diesmal die Rede, daher genügt der Bandname als Titel. Zu hören bekommen soll man das Wesen und nichts als das Wesen von Bitchin’ Bajas. Dabei ist es nicht immer ganz einfach, dieses Wesen von den Einflüssen und Inspirationen zu unterscheiden. Die Eröffnungsnummer »Tilang« etwa, mit knapp 19 Minuten das deutlich längste Stück, könnte auch von Peter Michael Hamel aus seiner »Colours of Time«-Phase stammen. Die Kombination von östlichen Drones und Orgelmelodien, die den Grundton umspielen, ergänzt um Anleihen am Minimalismus, gab es bei Hamel Anfang der Siebziger in fast identischer Form. Gegen Ende des Stücks kommt noch die gelassene Spiritualität eines Laraaji hinzu. Andere Nummern stellen Xylophonklänge oder insistierend-repetitive Synthesizerakkorde in den Vordergrund, wie man sie durchaus schon bei Steve Reich vernommen hat. In jeder dieser Gestalten, denen sich Bitchin’ Bajas bei der Erkundung seines Wesens annähert, kann man meditative Konzentration und ein sicheres Gespür für die »Kraft der Schwingungen« erkennen. Bloß vom Eigenen im engeren Sinne gibt diese Innenschau sehr wenig preis.