Dalli, Dalli, ab ins Körbchen! Bilal Olivers mittlerweile dreieinhalbstes Album widmet sich dem nie langweilig werdenden Thema der Liebe. Beeinflusst durch die Werke des Surrealisten schlechthin, Salvador Dalí, erwartet man auf »A Love Surreal« verschrobene Klangkunstexperimente und affektierte Texte. Das ist zum Glück nicht der Fall. Wo das Vorgängeralbum noch edgier war, sich vor allem aber thematisch anders orientierte, konzentriert sich der Neo-Souler der ersten Generation hierbei auf eher seichtere Slow Jams. Das gelingt hervorragend, nicht zuletzt durch die schwummerig-jazzige Atmosphäre. Hilfe erhält er dafür unter anderem von Grammy Gewinner Robert Glasper auf »Butterfly«, der sein Übriges unter Bilals ansteigendes Falsett legt. Besser hätte man die Ästhetik eines Insekts wohl nicht beschreiben können. Aber nicht nur aus dem Schaffen des Malers konnte Inspiration geschöpft werden. Besonders deutlich gemacht wird das durch das Prince’sche »West Side Girl«. Selbst ein wenig Biggie ist zu finden. Trotz seiner vereinzelt psychedelischen Momente und dumpfen Yanceydrums ist »A Love Surreal« durch und durch eine Neo-Soul-Platte. Bilals bis dato ausgereiftestes und unüberstürztestes Album ist Kindermachmusik für das etwas anspruchsvollere Ohr.
Bilal
In Another Life
BBE Records