Bethany Cosentino und Bobb Bruno machen als Best Coast seit gut fünf Jahren Karriere im Zeitraffer: nach dem gehypten wie charmanten Debüt »Crazy For You« enttäuschte nur kurze Zeit darauf der Nachfolger Fans wie Kritiker grandios; verschwunden waren die Lo-Fi-Ästhetik, die Punk- und Surf-Anleihen, dafür konnte man ihr Faible für Fleetwood Mac und deren Mainstream-Rock der 1970er-Jahre beinahe zu deutlich heraushören. Gemäß dieser Logik entspricht »California Nights« nun fast so etwas wie einem Comeback-Album. Eine Neuausrichtung des Sounds, weg vom Middle-Of-The-Road-Rock der 70ies und hin zu aktuellerem Radio-Pop im Stil von etwa Weezer, ist durchaus erkennbar. Aus dem Songwriting spricht zwar noch ab und an der Geist von Indie, doch die Breitwand-Produktion schielt offensichtlich nach kommerzieller Massentauglichkeit. Nur die eingängigsten Melodien und Gitarrenriffs finden Verwendung, die dann in möglichst überlebensgroße Hooks münden. Egal ob Cosentino nun über Trennungsschmerz oder Eifersucht singt, die neuen Songs versprühen dabei gute Laune allerorten – dazu passend hat sie sich dafür angeblich von Gwen Stefani und Sugar Ray inspirieren lassen. Doch gerade diese gleichbleibende Hochstimmung lässt »California Nights« auf Albumlänge geradewegs überzuckern und macht die Uptempo-Bubblegum-Hits etwas schwer unterscheidbar. Aber vielleicht scheint in Kalifornien ja einfach wirklich immer die Sonne…
California Nights