Benny Sings der König der Keyboard-Fanfaren croont sich mit dem fünften Studioalbum durch Blue-Eyed-Pop-Art, als wäre es bereits wieder Frühling. Für das Mixing lies Amsterdams Antwort auf Daryl Hall keine geringeren als The Stepkids an die Studioregler. Wem die Slow-Jams-minus-15-BPM nicht genügend Körperspannung in die relaxte Margarita-Laune treibt, der freundet sich zumindest durch einen starken Gastbeitrag von Rick-Rubin-Ziehsohn GoldLink mit dieser halbstündigen Entschleunigung an. Der Wermutstropfen: die Traumkollaboration mit Mayer Hawthorne geht nicht auf. Bereits 2012 begleitete Benny Sings den damals gerade auf Majorlabel-Niveau geerdeten Alpha-Schwiegersohn durch Europa. Dass die Brüder im Geiste nun auf »Shoebox Money« gemeinsam stattfinden würden, ist also mehr als verdient. Da sich beide Charaktere aber zu sehr ähneln, bleibt der ergänzende Effekt außen vor. Ohnehin scheint hier mehr E-Mail-Feature als Studio-Chemie vorzuherrschen. Die sonst so sympathische Affektivität verrät sich dabei leider allzu deutlich durch konstruierte Cheesyness. Im bitteren Schlusspunkt (»One Of These Hearts«) setzt sich Benny Sings allerdings die Krone auf und beendet die Laufzeit von »Studio« gefühlt mitten im Takt, sodass die Beach-House- Atmosphäre letztlich doch nur eine zerplatzende Luftschloß-Blase bleibt. Das ewige Auf und Ab der Emotionen wirkt auf diesem Album sehr genügsam gerahmt. Bei aller Bescheidenheit, hier ist wenig Luft nach oben.
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