Review

Beastie Boys

Hot Sauce Committee Pt.2

Capitol • 2011

Wer sind jetzt eigentlich die richtigen Beastie Boys? Danny McBride, Seth Rogen und Elijah Wood? Oder Will Ferrel, John C. Reilly und Jack Black? Das erste, was man von den drei dignified enfant terribles des Hip Hop im Jahr 2011 mitbekommt, ist kein Song, sondern ein Kurzfilm, in dem sie die nie erzählten 30 Minuten nach dem Ende des Fight For Your Right-Videos erspinnen. Und dazu laden sie halb Hollywood ein – inklusive Susan Sarandon, Kirsten Dunst, Steve Buscemi, Orlando Bloom und die oben genannten. Die Beastie Boys machen so etwas mal eben in der Mittagspause. Sie brauchen nichts mehr beweisen und tun das in ihrer Unbekümmertheit aber genau jedes Mal und jedem dumm Zweifelnden, wenn sie ein Album veröffentlichen. Vier Jahren sind seit ihrem rein instrumentalen The Mix-Up vergangen, ganze sieben Jahre seit ihrem letzten Rap-Album, der New York-Ode To The 5 Boroughs. Genügend Zeit also, alles über den Haufen zu werfen. Und Hot Sauce Committee Pt.2 ist eine riesige Melange geworden. Dancehall-Appeal trifft Psychedelic und Funk. Oldschool umarmt Punk und Elektronik. Es wird wirres Zeug gerappt zwischen Wahnwitz und brillanten Wortspielen. Irgendwie »Trademark Beastie Boys« und doch zum achten Mal in 25 Jahren wieder ganz anders. Die Beastie Boys stecken eben noch immer jeden HipHop-Puristen in die Tasche. Und genau das ist unser Glück.