Review

Beach House

Thank Your Lucky Stars

Bella Union • 2015

Die bisherige Bilanz von Beach House besagt fünf Alben in zehn Jahren Bandbestehen, also durchschnittlich ein neues Werk alle zwei Jahre. Dass nun mit »Thank Your Lucky Stars« gleich das zweite Album innerhalb weniger Monate erscheint, ist also so untypisch wie erfreulich. Diese neun Songs fungieren nicht als bloßer Nachschlag zu »Depression Cherry« von Ende August, obwohl sie bei den Aufnahmesessions dazu entstanden, sondern zeigen Beach House von einer etwas anderen Seite. Natürlich benutzen Alex Scally und Victoria Legrand für ihren mittlerweile typischen Dream-Pop nach wie vor die selben Werkzeuge aus Vintage-Synthies, klaren Gitarren-Arpeggios, eher zurückhaltenden Percussions und Legrands verhallter Stimme. Doch hier evozieren sie damit eine etwas dunklere, noch melancholischere und gleichzeitig geerdetere Stimmung. »One Thing« beginnt etwa mit einem verzerrten Gitarrengrollen, die Orgel in »Elegy To The Void« klingt sehr nach Trauerfeier-Soundtrack und auf allen Gesangsspuren liegt nicht ganz so viel Hall wie sonst. Der bisherige Romantizismus schlägt somit um in so etwas wie zarte Trostlosigkeit; als ob das Beach House als imaginierter Ort ihrer Musik langsam eine Staubschicht ansetzen und es durchs Dach regnen würde. Obwohl »Thank Your Lucky Stars« nicht an die großartigen ersten beiden Alben heranreicht, ist es aber facettenreicher als der restliche aktuellere Output des Duos.