Vor knapp 15 Jahren galt Natasha Khan als Hoffnungsträgerin des Indie-Pop. Seither hat sie alle Erwartungen übertroffen. Denn als Bat For Lashes entwickelte sie einen immer ambitionierteren und innovativeren Sound. Von wegen Stillstand. Ausgangspunkt blieb aber immer der kunstvolle Synthie-Pop, so auch auf »The Dream Of Delphi«, dem sechsten Album der Britin, das sie ihrer Tochter widmet. Deren Namen trägt das Album gleich im Titel, denn nach der Geburt packte Khan die Kreativität.
Wieder entstand ein ehrgeiziges Projekt, diesmal beeinflusst von diversen Soundtracks und Ambient-Platten, was zum vielleicht ätherischsten Sound in Khans bisheriger Karriere führte. Tracks wie »The Midwives Have Left« erinnern an Julianna Barwick auf poppige Weise, »Home« an Björk auf geerdete Weise. Während sich der Sound so wandelt, flüchtet die Atmosphäre ins Nebulöse. Nur hier und da blitzen Melodien auf, etwa in »Breaking Up« mit Synthesizer und Saxophon. So fordert »The Dream Of Delphi« in seiner Flüchtigkeit mehr als alle bisherigen Alben Khans. Es ist ein Sound, der einen ganz umgibt, in den man eintauchen muss, um ihn zu verstehen. Augen zu und rein. Belohnt wird man mit fantastischen Songs.
The Dream Of Delphi