Kruder & Dorfmeister haben ihren eigenen Sound mal als Kaffeehausmusik bezeichnet. Wenn man diese Zuschreibung gelten lassen darf, dann kann man »I’m Not Ready For The Grave Yet«, das neue Album ihres Landsmanns B.Fleischmann, ebenfalls mit diesem Etikett versehen. Dies soll allerdings nicht bedeuten, dass die Scheibe des Österreichers, dem Morr Music mit »Poploops for Breakfast« sein erstes Release verdankt, primär als unaufdringliche Hintergrundbeschallung taugt. Nein, die Platte ist genau wie das, was man in einem Wiener Kaffeehaus am besten geniest: eine gute, heiße Melange. Bei »I’m Not Ready For The Grave Yet« treffen von Raum und Zeit losgelöste Gelassenheit auf ganz im Hier und Jetzt verankerte Deepness, treibende Beats auf entspannte Moods, klassische Instrumentalisierung auf digitales Programming, tieffrequente Bässe auf nach oben strebendes Synthiegewaber und ausgesuchte Vocalsamples auf – tataa, man höre und staune – den Gesang des Meisters himself. Letzterer bildet auf der gesamten Albumlänge beileibe keine Ausnahme; auf seinem jüngsten Kind setzt der Multiinstrumentalist nicht nur als Produzent zeitloser Tracks, sondern auch als Sänger brüchig vorgetragener Zeilen ein Lebenszeichen. Und von einem wie B.Fleischmann bekommt man das immer wieder gern. »I’m Not Ready For The Grave Yet« – das wäre ja auch noch schöner!
I'm Not Ready For The Grave Yet