Review

B/B/S

Palace

Miasmah Recordings • 2016

Es ist soweit, Jim Jarmusch muss wieder ran. Wir brauchen einen Nachfolger zum 1995er Kultfilm »Deadman«. Der Soundtrack dazu ist nämlich schon fertiggestellt. Der »Palace« von B/B/S/ führt uns auf Zehenspitzen in den Zwischenraum von Leben und Nichts. Es ist William Blakes Überfahrt in die Nachwelt am Ende seiner ziellosen Reise. Die Sinne schalten sich nach und nach aus, geben Raum für Details und Unwahrscheinliches. Was Aidan Baker Andrea Belfi und Erik Skodvin in zwei Stunden Improvisationsarbeit leisten, ist die unheimliche Verlangsamung des Seins. Das Torkeln und Driften durch leere Landschaften, Staubtänze und verlorene Zeiten. »Butcher Note« lässt uns vom Psilocybin ausgebrannt zwischen tropfenden Gerippen zurück. Mit dem fernen Grummeln des massigen Gewitters, das sich langsam über die Arizona Prärie wälzt, als Klangschatten. »Navel Oil« ist die auf sieben Minuten gestreckte Einbalsamierung einer einzelnen resignierten Regung. B/B/S/ schaffen in ihren zehn Entwürfen die Atomisierung von Emotion und Zeit. Es ist ein elegisches Sich-Fallenlassen ohne Ziel oder Auflösung.

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B/B/S/
Palace
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