Irgendwo zwischen Body, Mind und Sahara, dubbed Azu Tiwaline auf »The Fifth Dream« den Spirit aus ihrem Mixer und beamt einen in eine »Long Hypnosis«. Die französische Künstlerin, mit tunesischen Wurzeln, blendet die verschiedenen Traumebenen ineinander und macht Platz für »Astralebenen« und »interstitielle Welten«. Wer letzteres gerade nicht googlen musste: Chapeau! Zum Glück geht es bei Tiwaline weniger um die Worte, als um die Erfahrung und die muss man ja gemeinhin nur fühlen. Dass man während den neun Tracks manchmal in der Wüste von El Djerid in Südtunesien stehen kann, oder doch lieber die »inneren Heiligtümern des Seins« erkunden will ist dabei völlig dem eigenen Erleben überlassen. Mit viel tribal Energy macht Azu Tiwaline doch zuletzt doch auch gutes Tempo. Dazu hat sie sich auch den französisch-iranischen Perkussionisten Cinna Peyghamy mit an Bord geholt, der mit dem iranischen Tombak alle Geister zusammentrommelt. Ob man am Ende von »The Fifth Dream« trippt oder tanzt, bleibt zuletzt nebensächlich: die »kosmische Energie« wird schließlich auch ohne unsere bewusste Teilhabe weiterfließen. Und das ist vielleicht das Einzige, was man in den knapp fünfzig Minuten verstehen muss.
The Fifth Dream