Boogie, selbstgemacht: Der nigerianische DIY-Produzent Ayo Manuel war Komponist, Sänger, Keyboarder und Perkussionist, der seine Fertigkeiten in den Dienst des Groove stellte. Seine Musik, hier in einer Auswahl aus seinen beiden Alben »Love Candiate« von 1983 und »Party Time« aus dem Jahr 1990 zusammengestellt, daher auch der Titel, verdankt viel dem discofizierten Funk amerikanischer Prägung dieser Zeit. Besonders schön im instrumentalen »Song of Love«, mit langsam schleppendem Schlagzeug, dem wie aufgehender Hefeteig blubbernden Synthesizer und den leicht angeschrägten Bläsern.
In anderen Nummern ist der frühe Rap durchaus gegenwärtig, wie in »Fun Time« mit seinen refrainartigen »Let’s rock!«-Rufen und der in jeder Hinsicht als Verlängerung zu betrachtenden Version »Don’t Stop«, hier wieder mit Bläsern. Weniger US-inspiriert als vielmehr den eigenen Traditionen verpflichtet zeigen sich die späteren Stücke »Sojourn (Ajo)« oder »Gboro Mi Ro«, die auch nicht mehr auf Englisch vorgetragen werden. Ausgerechnet im abschließenden »Do Good« singt er dann ziemlich konsequent vorbei an den Tönen der übrigen Instrumente, darunter ein herrlich blecherner Bläser-Synthie. Hat auch seinen Charme.
1983-90