Kick und Snare kleben präzise am Beat, und die Raps atmen den Flavour und die B-Boy-Attitüde jener Hip-Hop-Tage, deren Old School noch Präsenzunterricht verlangte. Und ja: Atmosphere haben ihre Hausaufgaben gemacht. Das merkt man am neuen Release des aus Minneapolis, Minnesota stammenden Duos. »Word?« ist sein zwölftes Studioalbum – neben ebenso vielen EPs – in 27 Bandjahren. Es korrigiert das Level, auf das sich Atmosphere in den letzten Jahren eingependelt haben, mal eben lässig nach oben. Der Weg dahin scheint einfach, denn MC Slug und Producer Ant halten es konsequent simpel – und die Fahne für klassische Rap-Tugenden hoch. Zu denen gehört sowohl die, nicht nur auf der Stelle zu treten, als auch die, nicht zu vergessen, wo man herkommt. Atmosphere halten dies ein, indem sich ihr nach und nach entwickelter Trademark-Sound auf ihrer neuen LP so frisch und losgelöst wie lange nicht zwischen den Booms und Baps entfaltet. Und, indem sie Zitate und Referenzen von Public Enemy, Kool G Rap, Beastie Boys und den Fat Boys bis hin zu Lisa Stansfield als Distinktionsmerkmale bemühen – wobei sie die Keulenschlagverweise als Nadelstiche ausführen. Dass Slugs Rucksackrap nicht in neumodische Shoulderbags passt, ist dabei natürlich bedeutsam – und eh obligatorisch. Davon zeugen viele Jahre als ausgewiesener Underground-Hype, und es zeigt dieses Album. Von den ersten Worten, die erst nach einer Minute Spielzeit über den Beat rollen – »there´s no winners at the ass kissing contest, not even the judge« – über die unaufgeregte Mischung aus Erfahrung und Ehrfurcht, die das Storytelling und die Representer-Haltung zusammenhält, bis hin zur Homie-gespickten Feature-Liste. Word.
Word?