Review Rock

Ash Ra Tempel

Starring Rosi

MG.Art • 1973

Mit einem manischen, hypnotisierenden Lachen beginnt dieses Highlight der modernen Musikgeschichte. Kaum hat man sich davon anstecken lassen, geht es in einen virtuosen Gitarrenjam über und wird von zarten Spoken-Word-Einlagen abgelöst. Zum 50. Geburtstag dieses Meilensteins der sogenannten kosmischen Musik, hinter dem sich das gleichnamige Label seines Gründers Rolf-Ulrich Kaiser verbirgt, erscheint nun eine Neuauflage von »Starring Rosi«, dem fünften Studioalbum der West-Berliner Band Ash Ra Tempel.

Gründungsmitglied Manuel Göttsching, der als Pionier der Berliner Schule den Weg für Electronica ebnete, initiierte noch die Produktion dieser Neuauflage, bevor sie nach seinem Tod 2022 von seiner Familie fertiggestellt und auf seinem eigenen Label veröffentlicht wurde. Die sieben Songs zwischen Psychedelic Rock, Ambient und früher elektronischer Musik profitieren in der Jubiläumsedition von einem überarbeiteten Klangbild, das den meditativen bis atmosphärischen Charakter der Platte noch deutlicher zur Geltung bringt. Es lädt geradezu ein, die Musik laut zu genießen und sich ganz auf den berauschenden Sound einzulassen. Vor allem der warme, monotone Gesang von Rosemarie »Rosi« Müller trägt dazu bei, sich ganz ohne Hilfsmittel in die nebligen Höhen der frühen 1970er Jahre zu versetzen.