“Art Blakey](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/6740/art-blakey) gehört zu den ersten Entdeckungen, wenn es tiefer in die Materie des Jazz geht. Der Drummer und seine Jazz Messengers haben mit »Moanin’« 1959 einen definitiven Meilenstein des Genres geschaffen – doch darüber hinaus auch über Jahrzehnte hinweg den Sound geprägt. Mit »Chippin In« erscheint nun eine der letzten gemeinsamen Aufnahmen von 1990, bevor Art Blakey im Herbst des gleichen Jahres verstarb. Spätestens, wenn »Byrdflight« einsetzt, wird deutlich: Da steckte noch sehr viel Energie in Blakey und seinen Mitmusikern, die bei den Jazz Messengers durchweg wechselten. Als Leader gab der damals 70-Jährige den Stücken die passende Struktur mit seinem harten und beschwingten Spiel. In »Aquarius Rising« klopfte Blakey den Rhythmus zu Beginn ein, bis dann Trompete, Posaune und Saxofon einsteigen. Neben Stücken von Wayne Shorter und Billy Strayhorn mutet »Chippin In« auch heute noch so frisch an, weil Blakey seine Mitmusiker förderte und ermutigte, selbst Musik zu schreiben. So stammt der Titeltrack von Trompeter Brian Lynch, das sich mit entspanntem Groove durch seine neun Minuten schiebt. Tiefenentspannt und zurückgelehnt wirkt das alles so leicht und herzlich in jeder Sekunde. »Chippin In« mag kein Meilenstein sein, trotzdem ist es eine Aufnahme von fantastischen Musikern, die sich offenbar einfach sehr wohl während dieser Session fühlten – obwohl Art Blakey ein strenger Lehrer gewesen sein soll. Bereits im letzten Jahr erschienen bislang unbekannte Studioaufnahmen aus den 1950er Jahren mit »Just Coolin‘“, was für viele Jazzhörer eine kleine Sensation war. Mit der Neuauflage von »Chippin In« erstmals auf Vinyl gibt es daneben nun eine weitere neue Entdeckung zu machen. Und wer das Album schon kennt, weiß ja bereits, was für eine großartige Aufnahme hier wartet.
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