Review

Apple And The Three Oranges

Free And Easy

Now Again • 2013

»Uuuh … , now I want it nasty«. Vortrefflicher hätte Ed »Apple« Nelson es nicht auf den Punkt bringen können als in der ersten Zeile von »What Goes Around Comes Around«. Der Sound dieser Platte ist so dreckig wie guter Funk zu sein hat. Und ebenso wie »funky« im ursprünglichen Sinn »schlechtriechend« bedeutet und von der kaukasischen Bevölkerung so genannt wurde, weil sie diesen vermeintlichen Dreck wohl nicht riechen konnten, so bedeutet »nasty« im übertragenen Sinne halt auch etwas außerordentlich gut gemachtes. Und das ist der sich auf einige wenige Singles beschränkende Output dieser Band auf jeden Fall. Ob nun beim romantisch verklärten Balzgesang in »True Love Will Never Die«, bei den James Brown-esquen Rap-Tiraden in »Curse Upon The World«, oder durch die schrillen Psych-Gitarren Riffs und Hornarrangements, wie sie sich grazil durch die knapp vierzig Minuten von »Free and Easy« hinken. Diese Platte hat alles, was ein Mann vom Funk braucht, um sich seine Leidenschaft erneut bestätigen zu lassen, und sollte Pflichtlektüre für jeden sein, der sich heutzutage am Funk versucht, und von denen so viele scheitern. Weil die meisten behaupten Sie mögen Käse, obwohl bei ihnen nur junger Gouda auf den Tisch kommt. Dieselben schmeissen ihren Brie auch weg, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, und wissen gar nicht, dass er dann erst richtig würzig wird. Vollkommen verfehlen Sie aber, dass der, von den Franzosen so geliebte Roquefort, die Sinne am meisten betört. Das ist doch alles Käse.