Was treibt eigentlich der Herr Perry so ungefähr zwischen 7 Uhr abends und morgens? Eventuell zeugt das Cover seines AM/PM-Doppelpacks von der merkwürdigen Transformation, die der Ruhrgebiet-Elektroniker regelmäßig über sich ergehen lässt oder unfreiwillig durchwandelt. Kann ja alles Mögliche passieren in den nächtlichen zwölf Stunden. Vom Lipgloss-Lancing bis zum Veilchen-Vesper. Für eine aufschlussreiche Rekonstruktion widmet Ante diesem Zeitraum nun auch musikalisch ein Gemälde. Das beginnt ganz gesittet mit gemächlichem Deep House am Schminktisch zum nebenher Aufbrezeln und sich gen Chicagoer Salonfähigkeit zu tunen. 80 Minuten Zeit verschlingt die DIY-Maske bis er dann endlich mit CD2, als ungemixtes Konzeptalbum und einem Großteil an unveröffentlichten eigenen Stücken, die Schwingtüren des Club-Saloons auftritt und auf Retro-Feel-Good-Partylöwe machen kann. Vornehmlich reitet der Herr alleine durch die Nacht, manchmal aber auch mit den Lieblings-Haudegen von Tube & Berger. Dann gibt’s dafür auch mal etwas mehr Tech im House und etwas energischere Synthesizer, die alles für tun noch eine Stunde länger aufbleiben zu dürfen. Der Wunsch sei ihnen gewehrt. Gute Auswahl, gut gemixt, recht gute eigene Neuveröffentlichungen.
Wand
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