»Flowers« hat alles was ein verspäteter »Sommerhit« braucht. Dabei will er nicht mal einer sein. Mit versetzter Basdrum, weich hängenden Cymbalcrushes, sanfter Akustikgitarre und einem Rhodes aus einer anderen Zeit (Parrish’s Rhodes), beflügelt Andrew mit einem hypnotisierenden Gesang der eine ganz eigenes Ende des Sommers ankündigt. Wenn dann auf einmal noch die Moog-artige Baseline daherzurrt kann man sich die nächsten 8 Minuten sicher zurücklehnen, abschalten und gedanklich Kamerafahrten auf »durch den Wind segelnden Blütenblättern« nachbauen. Ein solches Meisterwerk setzt die Messlatte für die anderen beiden Tracks auf dieser 3 Track EP definitiv zu hoch. “Take It Slow”, das zweite Brett auf diesem Schmankerl frischt eine alte Liebe zu Bands wie «Hot Chip« wieder auf. Mit ähnlichem Set-up, etwas gedrosselteren Drums, vier Gitarrenakkorden, punktuell hüpfender Baseline und trockenem Overdrive-Gesang fliegt auch dieses »Gerät« durch die Anlage und erinnert gesanglich ein bisschen an »Raphael Saadiq«, was man sich prinzipiell aber als Kompliment in die Tasche stecken dürfen sollte. Mit »The Way She Moves« findet dieser Auftakt zu einer vielversprechenden Music-Saga ein langsamer werdendes, bedächtiges, liebevolles Ende mit einem Lied über die Bewegungen einer Frau. Zitat:»Its the way the light dances with her when she moves«. Alles in allem eine Platte die sich nicht einfügt oder anbiedert. Andrew Ashon ist einer der besten Neuzugänge dieses Jahr in diesem weitreichenden Genre welches mit Sicherheit noch viele Überraschungen bereithält… Super Viertelstunde, korrigiere, grossartige Viertelstunde!
Flowers EP